Hintergrund der Arbeitsmedizin
Bereits aus der Antike sind Berichte überliefert, aus denen hervorgeht, dass Heilkundige ihre Schüler angehalten haben, die Arbeit und deren Auswirkung auf ihre Patienten bei der Diagnose einer Krankheit mit einzubeziehen. Ähnliches wird auch aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit berichtet. Bereits vor Jahrhunderten war klar, dass bei einzelnen Berufen gehäuft bestimmte Erkrankungen auftreten.
Die Arbeitsmedizin im heutigen Sinne entwickelte sich im 20. Jahrhundert. 1929 wird der Begriff in den Sprachgebrauch eingeführt. Eine vorerst reine Betriebsmedizin, deren primäre Aufgabe es war, Verletzungen und Erkrankungen vor Ort – meist in Betrieben der Schwerindustrie – zu behandeln, entwickelte sich langsam zur Vorsorgemedizin. Dies geschah auch im Sinn der Arbeitgeber: Verletzungen und Erkrankungen, die vermieden werden können, brauchen hinterher nicht behandelt zu werden; Ausfälle und Krankenstände werden vermieden.